Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht!

Nun ist es schon über eine Woche her, dass wir live im ZDF waren und es kommt mir noch immer so vor, als sei es erst gestern gewesen. Auch wenn ich vor einiger Zeit einmal einen Making-Of-Film über das neue Studio des ZDFs im Fernsehen sah, so war es doch etwas vollkommen anderes, dieses einmal selbst zu sehen. Einmal live dabei zu sein, wenn der Moderator vor der Kamera steht und auch live dabei zu sein, wenn gerade nicht gesendet wird und plötzlich viele Menschen wie wild herumrennen und durcheinanderrufen. Was für die Menschen die dort arbeiten Alltag ist, war für uns Spannung pur!
Auf unsere Bitte hin erlebten wir eine kleine Führung durch die riesigen Gebäude mit ihren zahlreichen Studios und wurden sogar in die Regie eingeladen. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, wenn man merkt, wie klein doch in Wirklichkeit die große Welt des Fernsehens ist. Wir stehen vor einer riesigen Videowand mit mehr als ein Dutzend Bildschirmen, auf einigen entdecke ich mich selbst (was mehr als strange ist!) und die Männer in der Regie erzählen uns voller Freude (endlich kommt mal jemand vorbei, den das wirklich interessiert) welche Schalter sie drücken müssen, damit das Bild live im Fernsehen kommt. Auch wenn man wusste, wie es abläuft, hatte man sich das doch irgendwie größer, pompöser vorgestellt.
Während Lukas und ich noch vollkommen gebannt auf die zig Bildschirme starren, klopft und plötzlich jemand von hinten auf die Schulter. Wir drehen uns erschrocken um und vor uns steht der Moderator. Ich muss ununterbrochen grinsen, weil mir das Ganze ziemlich surreal vorkommt. Sonst sieht man ihn im Fernsehen und nun steht er vor dir – aber natürlich sind wir per Du, ich muss noch mehr grinsen.
Vor der Kamera startet nun die Sendung und wir stehen direkt hinter der Kamera und schauen zu, wie das hinter den Kulissen abläuft. Der Tontechniker kommt vorbei, klemmt mir das Mikro an und ich werde schlagartig ziemlich nervös, weil mir plötzlich klar wird, dass das alles zwar wirklich spannend ist, ich aber auch gleich dran bin. Die Kamera geht aus, ein Einspieler kommt und ich muss meinen Platz einnehmen. Hinter der Kamera grinsen mich alle an, albern herum und ich halte Schwätzchen mit dem Moderator. Klingt zwar locker, ich bin aber innerlich hoch nervös und werde noch nervöser, als mir klar wird, dass ich gar nicht genau weiß, was er mich nun eigentlich fragen wird. Oje, hoffentlich verhasple ich mich nicht oder stottere herum. Mir gehen tausend Gedanken durch den Kopf.
Mit einem letzten Blick suche ich Lukas, damit er mir beruhigend zunicken kann, aber ich kann ihn hinter all den Kameras nicht mehr entdecken – was nicht dazu führt, dass ich ruhiger werde. Aber, mit einem Mal, als die Kamera angeht, werde ich vollkommen ruhig und gefasst. Das Interview läuft, für seine kurze Zeit, wirklich großartig und ich bin stolz auf mich. Stolz, dass ich mich nicht verhaspelt habe und dass, obwohl mündliche Prüfungen nicht gerade mein Steckenpferd sind.
Zusammenfassend und ein unglaublich toller Tag, den wir alle so schnell nicht vergessen werden. Und wer weiß, was demnächst noch so alles passieren wird…