Hamburg Tag 3

Moin, Moin!
Gestern Morgen hat die Anouk den Lukas in eine französische Boulangerie entführt und mit ihm dort die wirklich besten Croissants der Stadt gegessen (und ich, als sehr francophile Croissantesserin, kenne mich da quasi ganz gut aus). Dem Lukas hat es auch sehr gut gefallen, sodass wir uns gestärkt auf den Weg durch das wunderbare Hamburg machen konnten.
Da wir ja Touristen sind und auch ein klein wenig touristisch veranlagt, dachten wir, dass ein Besuch in einem alten Gewürzkontor sicherlich spannend sein könnte. Gedacht, getan. Kurzerhand gegoogelt und dann nichts wie ab da hin. Das las sich im Internet auch gar nicht schlecht. Als wir ankommen, gleich die erste Hürde: Der Kontor ist auf dem 2. Boden! Also hat der arme Lukas die Anouk erstmal huckepack hochgetragen. Oben angekommen sind wir ziemlich enttäuscht. Eigentlich besteht die gesamte Ausstellung aus ein paar wenigen Gewürzsäcken und -schälchen (allesamt aber bekannte Gewürze, die auch in fast jedem Haushalt zu finden sind) und sonst jeder Menge Ramsch. Zusammengetragene alte Kleinigkeiten, die auch vom Dachboden meiner Oma stammen könnten. Aber wir wollten nicht gleich aufgeben und wenigstens noch dem Verkaufsladen gegenüber eine Chance geben. Leider vergebens. Wie ein schlechter Markt, wo quasi nur noch mehr Ramsch angeboten wurde und das alles auch noch zu Wucherpreisen. Ein wenig enttäuscht machten wir uns an den Abstieg. Es kann ja nicht alles super laufen.
Nun wollten wir unserer guten Laune wieder etwas auf die Sprünge helfen, schnappten uns ein Fahhrrad und fuhren an den Elbstrand Övelgönne. Wunderschön! Wenn man im Sand sitzt, den Wind in den Haaren spürt, das Wasser plätschern hört, dann könnte man auch am Meer sein, dabei ist man noch immer mitten in HH, nur eben am Strand! Dieser Moment entschädigte für alles vorherige und wir genossen die letzte Wärme der Abendsonne.
Wobei ich zugeben muss, dass diese Momente mich zeitgleich wahnsinnig glücklich und todtraurig machen. Das Wissen, den Sand nicht unter den Füßen spüren zu können, nicht einfach losrzurennen, mit den Füßen in die kleine Wellen und sich mit dem kalten Wasser die Zehen umspülen zu lassen, tut unglaublich weh. Wie gerne hätte ich mitten am Strand gesessen, aber der Rollstuhl fährt halt eben so schlecht im Sand und mich immer tragen zu lassen, kommt für mich auch nicht ständig in Frage. Also saß ich dort an der Treppe im Sand. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge.