Die Frieda

Leben mit Querschnitt und Hund. Vom Querschnitt, also mir, habe ich euch ja bereits ein wenig erzählt. Nun folgt noch etwas viel wichtigeres, nämlich: Der Hund!
(Und jetzt kommt bitte nicht auf die Idee zu denken, dass ich nun aus der Sicht des Hundes erzähle. Ich finde es gibt nichts kitschigeres und langweiligeres, als Herrchen/Frauchen die schreiben, als führe der Hund den Blog!)
Die Frieda ist unsere 2 1/2 jährige Australian-Shepherd-Hündin, die bei mir wohnt, seit sie acht Wochen alt und süße 2500g schwer war. Immer wieder werde ich gefragt, ob es unbedingt ein Aussie sein musste. Nun ja, damals, als ich auf der Suche nach einem Hund war, noch nicht unbedingt. Aber ich wollte, wie hier schon erwähnt, unbedingt einen Hund, mit dem ich Hundesport machen kann. Und was liegt da näher, als einen Hund zu nehmen, der quasi sowieso am liebsten den ganzen Tag beschäftigt werden möchte. Ja und so verliebte ich mich in die kleine Frieda und es war um mich geschehen.
Frieda und ich haben, als sie etwas größer war, einmal das gesamte Angebot der Hundeschule ausprobiert. Von Agility über Mantrailing bis Flyball und hatten jede Menge Spaß dabei. Als dann jedoch der Rollstuhl bei uns einzog mussten wir ein wenig umsatteln (im wahrsten Sinne des Wortes). So kam es, dass Frieda mich durch Zufall anfing zu ziehen, während wir bei unserer Gassirunde im Feld unterwegs waren. Ich entdeckte, was Frieda für einen Spaß dabei hatte (und ich natürlich nicht weniger). Daher bestellte ich mal eben ein gescheites Zuggeschirr und wir konnten loslegen. Tja und was soll ich sagen? Wir sind bei uns in der Gegend bekannt wie ein bunter Hund. Das (arme) Mädchen im Rollstuhl, dass von ihrem (süßen) Hund mit 30 Kmh (ja! Wir haben immer einen Tacho dabei) durch die Felder gezogen wird. Frieda geht vollkommen in ihrer neuen Sportart auf und für mich ist es das größte Gefühl, endlich wieder richtig schnell fahren zu können und den Fahrtwind im Gesicht zu spüren.
Und weil, dank meiner tollen Erkrankung, auch meine Armkraft ein wenig eingeschränkt ist, habe ich Friedas Lernpotenzial genutzt. Aussies wollen mit ihrem „will-to-please“ immer gefallen – so habe ich diese Gunst genutzt und mit ihr die Begleithundeausbildung gemacht. Jetzt begleitet sie mich auf all meinen Wegen, stellt mir eine enorme Erleichterung bei längeren Wegstrecken dar, indem sie mich zieht, und hilft mir, wenn mir mal etwas herunter fällt, es wieder aufzuheben. Für ihre 2 1/2 Jahre und das bisher turbulente hin- und her, hat sie sich wirklich wunderbar entwickelt. Zwar ist sie, aufgrund einer schlechten Erfahrung mit einem Mann, ein wenig kontaktscheu, was fremde Menschen betrifft. Aber das ist auch gar nicht so schlimm, denn Begleithunde soll man ja sowieso nicht einfach streicheln oder anfassen, weil sie am arbeiten sind.
Vor zwei Jahren, als meine Beine mich noch tragen wollten, waren wir mal zusammen am See und sind miteinander geschwommen. Seitdem ist in ihr eine Wasserliebe erwacht, dass sie sich in jede Pfütze stürzen muss. Daher ist es natürlich das Größte für sie, wenn wir zusammen an den See fahren und den neu erworbenen Leuchtturm (ein cooles Gummispielzeug, dass sich wieder aufrichtet, sobald man es ins Wasser wirft) an die gefühlten tausend Male ins Wasser werfen. Frieda stürzt sich mit einem Bauchplatscher hinterher und jauchzt vor Freude. Und wenn ich das so sehe, sind es die wirklich schönsten Momente. Was gibt es schöneres, tolleres und aufmunterndes, als einem Hund dabei zuzuschauen, wie er immer und immer wieder voller Freude das Gummispielzeug dem Frauchen bringt, dass sie es wieder ins Wasser wirft?
Diese Momente machen einen wirklich, wirklich glücklich. Und falls da noch einen Moment schlechte Gedanken im Kopf waren, weil der dumme Rolli so schlecht im Gras fährt, waren sie spätestens dann vollkommen vergessen.
Oh wie schön <3 Hunde sind wirklich fabelhafte Tiere und Frieda ist eine super süße!!! 🙂 <3
Ein Tipp fürs Gelände/Gras-Fahren: Statte deinen Rolli mit Mountainbikereifen aus, dann rollts leichter 😀
Hallo Anouk,
man spürt in deinem Blog die Lebensfreude *pur* mit Frieda ist sie perfekt. Toll auch, finde ic h deine positive Einstellung zu deinem ja, etwas anderem Lebensweg. Frieda spürt das sicher auch, und es macht ihr Freude – das sieht man ihr an. Ihre Augen strahlen, wenn sie mit dir unterwegs ist in Feld und Flur. Werde öfter s deine Seite besuchen und weiter so….